Rudolf Sarközi

1944-2016

(© Bild: Ana Maria Ivan)
(© Bild: Ana Maria Ivan)

Gespräch am 21. April 2009

Am 21. April 2009 traf ich Prof. Rudolf Sarközi in der Devrientgasse 1 in Wien.
Das Vereinslokal der Österreichischen Roma befindet sich in einem ehemaligen Kindergarten der Stadt Wien, die Umbauarbeiten standen damals kurz vor Abschluss. Überall kleine und große Bilder mit Altbundeskanzler Dr. Franz Vranitzky, dem sich Prof. Sarközi sehr verbunden fühlte.

Er glaubte nicht, dass Franz Fuchs Mittäter hatte, obwohl das anfangs sehr logisch erschien. "Es gab so viele Theorien.." Er habe nur versucht, dem Täter auf der Spur zu bleiben und kein politisches Kleingeld daraus zu machen. Prof. Sarközi sprach mit der FPÖ, mit der SPÖ (wo er Mitglied war). Der damalige Innenminister Karl Schlögl habe ihm wenige Wochen vor der Festnahme von Franz Fuchs gesagt, nur noch Kommissar Zufall oder die Rasterfahndung würden den Täter überführen.
Und so kam es auch.

Dann sprach Prof. Sarközi über einen Hauptschullehrer aus St. Pölten: Robert Klement. Die beiden kamen in Kontakt nach dem Anruf des Herrn Klement, Autor des Buches "7 Tage im Februar" (erschienen 1998, im Jungbrunnen-Verlag). Zu der Zeit wo Robert Klement das Buch geschrieben hatte, war Franz Fuchs noch nicht gefasst.
Zitat aus dem Nachwort des Autors: "Als ich im Herbst 1996 mit den Recherchen für dieses Buch begann, lief die Fahndung nach dem bzw. den Attentäter(n) auf Hochtouren. Ich war von der Theorie des Einzeltäters überzeugt und habe versucht, mir ein Bild vom Täter zu machen, mich der irren Welt des Bombenbauers zu nähern. Gestützt habe ich mich dabei auf die Vermutungen der Fahnder, auf Medienberichte und auf psychologische Erkenntnisse. So ist das Bild eines psychopatischen Einzeltäters entstanden, der geprägt ist durch überdurchschnittliche Intelligenz, ein verpfuschtes Leben, das Streben nach technischem Perfektionismus, ein hohes Geltungsbedürfnis und durch sein völlig zurückgezogenes, einsames Leben. Die fiktive Beschreibung des <<Bombenhirns>> ist also lange vor der Verhaftung des mutmaßlichen Attentäters entstanden".
Das deckt sich mit dem visionären Denken aus dem Sachbuch der Autoren Grassl-Kosa und Hans Steiner "Der Briefbomber ist unter uns" (erschienen 1996, im GKS Zeitschriftenbuch Verlag).

Prof. Sarközi fuhr im Mai 2009 nach Klausenburg (Rumänien), "aber nicht in dieser Sache".


-14. März 2016-